02 outubro, 2006

wie wirkt man einheimisch?

zu meinem sprachkurs: er besteht zur einen hälfte aus einwanderern (bangladesh, sibirien, indien und nepal) und zur anderen aus erasmus-studenten meiner uni (italien, slowenien, österreich, deutschland). multikulti also. die lehrerin spricht fast nur portugiesisch und ich schlage die ganze zeit wörter nach. abends liege ich fix und fertig im bett und durch meinen kopf huschen nasale laute, die zu dieser sprache gehören. die aussprache ist wirklich ungewohnt. das rollende r ist hier noch das kleinere problem. im zweifelsfall hilft wohl nur noch: nase zuhalten! dann kommt man der sache recht nahe. inzwischen verstehe ich auch den ein oder anderen satz oder kann erahnen worüber die leute in der strassenbahn sprechen.

inzwischen kennen wir uns in der stadt ein bisschen aus. trotzdem wird man natürlich als tourist wahrgenommen und oft auf englisch oder französisch angesprochen. dem deutlich entgegen gewirkt hat unsere "viva lisboa"-karte, mit der wir alle öffentlichen verkehrsmittel nutzen können. da fährt man schon viel selbstverständlicher mit der metro und muss nicht ständig auf die linienpläne gucken. das metronetz besteht nur aus drei linien und funktioniert ganz einfach. das straßenbahnen- und busnetz ist dagegen nahezu undurchschaubar. ich bin ja froh, dass ich weiß, wie ich zu meinem sprachkurs, zur IADE (meiner uni), oder in die stadt komme. zum glück ist das alles die gleiche richtung. wenn man allerdings pech hat, muss man allerdings ein stück laufen. den berg hoch. viele straßen sind so steil, dagegen wirkt stuttgart wie ein flachland. vermutlich werde ich mit ballon-waden wieder zurückkommen.

natürlich strenge ich mich an, möglichst einheimisch zu wirken. aber aufgrund der sprachbarriere gelingt das noch nicht so recht. letztens bin ich in ausgerechnet die ecke von lissabon geraten, vor der wir mehrmals gewarnt wurden. eine kurs-kollegin wohnt dort in einer wg, mit 13 weiteren leuten. auf dem hinweg war es hell. später in der dämmerung konnte ich mich aber noch so anstrengen, man hielt mich sicher nicht für eine portugiesin. ich arbeite dran.